Wintertraum auf den Lofoten

Die Lofoten einmal im Winter erleben, das war unser Wunsch nach unserem ersten Besuch der Lofoten im Oktober 2016. Wir, das sind Barbara, Uwe und ich, langjährige Fotofreunde mit dem richtigen Biss für außergewöhnliche Fotoabenteuer. Am 08. März 2018 ging es mit großen Erwartungen um 06.00 Uhr vom Flughafen Hannover los, mit Zwischenstopps in Kopenhagen und Oslo, nach Bodo und von dort mit einer kleinen Bombardier Dash-8 nach Leknes auf die Lofoten.

 

 

Ausgestattet mit der richtige Polar-Kleidung, Stiefeln und Spikes und der kompletten Fotoausrüstung, die schon allein

8 kg wog, kamen wir um 14.00 Uhr auf den Lofoten an. Das Wetter war in Ordnung, Minus 6 Grad, leicht bewölkt, die Landschaft weiß verpackt und extrem vereist. Unser Mazda 6, ausreichend groß, um uns und unser Gepäck aufzunehmen, meisterte mit seinen Spikes auch die extremsten Straßenverhältnisse. Auf der Fahrt von Leknes nach Hamnoy offenbarte sich uns bereits die ganze Schönheit dieser bizarren Lofoten-Winterlandschaft. Die Berge eingeschneit, die Fjorde vereist, mit meterhohen aufgetürmten Eisschollen  - welch ein Gegensatz zur Lofotenlandschaft im Herbst 2016. In Ramberg wurde dann im Supermarkt erst einmal die Lebensmittelversorgung für die nächsten Tage sichergestellt. Auf die  »Norwegischen Preise« waren wir ja bereits durch unsere letzte Tour vorbereitet.

Die Eliassen Rorbuers in Hamnoy, die wir auch 2016 gebucht hatten, erreichten wir dann am späten Nachmittag.

Die erste Erfahrung mit dem winterlichen Klima machten wir dann auch gleich am ersten Abend. Alle Wasserleitungen in unserem Rorbuer zugefroren, das hieß, keine Toilettenspülung, kein Wasser zum Kochen. Zwei Eimer Wasser wurden uns als Notlösung von der Hausverwaltung bereitgestellt. Aufgetaut wurden die außen liegenden Leitungen dann am Morgen mit dem Propanbrenner. Dass die Wasserleitungen außen offen liegen, war für uns unvorstellbar. Deshalb musste der Wasserhahn auch während der ganzen Zeit unseres Aufenthaltes 24 Stunden am Tag laufen, um ein weiteres Einfrieren zu verhindern.

Nach Informationen der Unterkunft war es in der vorherigen Woche so eisig (-16° C), wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. In der Nacht gab es dann kräftigen Neuschnee und am Morgen war dann unsere Hütte gänzlich eingeschneit - das bedeutete für uns erst einmal Schnee schippen und das Fahrzeug von Schnee und Eis befreien, bevor es bei strahlend blauem Himmel zur ersten Fototour ging. Ein bewölkter Himmel wäre uns natürlich für die Landschaftsfotografie lieber gewesen, aber alles geht nun mal nicht. Die nächsten Tage boten dann aber vom Wetter alles, was man sich als Natur- und Landschaftsfotograf so wünscht. Schneefall, Schneesturm, aufgelockerte Bewölkung mit dem schönsten Wolkenhimmel den man sich vorstellen kann und in zwei Nächten Polarlichter, Aurora borealis, dass magische grüne Licht über den Bergen und Fjorden.

Kniehoher Schnee, eisige Temperaturen, kristallklare Luft und eine Stille, die auf die Ohren drückte, in einer Landschaft, die alles bot, schneebedeckte Gipfel bis 1000 m, windstille Fjorde, in denen sich die Landschaft spiegelte, rauschendes wildes Meer mit vereisten Felsen. Die Lofoten, wie die Schweizer Alpen mitten im Atlantischen Ozean. Unsere Foto-Hotspots waren alle schon Wochen vorher ausgearbeitet.

Reine, Å i. Lofoten, Skagsanden, Haukland-Beach, Uttakleiv-Beach, Fredvang, Vareid, Hamnøy, Nusfjord, Eggum, Sund, Myrland Beach boten uns Fotomotive ohne Ende. Wir waren meist, nach einem ausgiebigen Frühstück, von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr fotografisch unterwegs und häufig nach dem Abendessen bis spät in die Nacht auf Nordlichtfotografie.

Die Lofoten werden zu dieser Jahreszeit nur wenig von Normaltouristen besucht, man trifft hier meist  Fotografen  aus aller Welt, vornehmlich aber aus dem asiatischen Raum. 5000 Bilder auf mehreren Speicherkarten habe ich von dieser Reise mitgebracht, von denen ich euch hier einige zeigen möchte.